HYPERTHERMIE


Was ist Hyperthermie?

Bei der Hyperthermie wird im Rahmen der Krebstherapie Gewebe gezielt und kontrolliert erwärmt. Durch elektromagnetische Wellen wird die Temperatur im Tumorgewebe erhöht, wodurch die Krebszellen nachhaltig geschädigt werden. Dies kann zum Zelltod der Tumorzellen führen.

 

 

Die Ganzkörperhyperthermie nutzt zusätzlich einen weiteren wichtigen Effekt: Die Wärme erweitert die Blutgefäße und steigert die Durchblutung im Tumor. Dadurch gelangen Chemotherapeutika in höherer Konzentration an den Wirkort. Daher wird die Hyperthermie in der Regel mit einer systemischen Chemotherapie oder einer innovativen Regionalen Chemotherapie (RCT) kombiniert.

 

Diese Seite gibt einen Überblick über die Hyperthermie-Therapie zur Krebsbehandlung. Es geht nicht um die maligne Hyperthermie, die eine seltene Narkosekomplikation ist.

 

Bei welchen Krebsarten kann Hyperthermie angewendet werden?

Die Hyperthermie-Therapie wird bei folgenden Krebserkrankungen angewendet:

  • Hautkrebs (malignes Melanom)
  • bestimmte Brustkrebsarten
  • bestimmte Kopf-Hals-Tumore
  • Rektumkrebs
  • Analkrebs
  • Prostatakrebs
  • fortgeschrittener Gebärmutterhalskrebs
  • fortgeschrittener Blasenkrebs

 

Mithilfe moderner Diagnostik lässt sich erkennen, wo genau Unterstützung benötigt wird.



Wie läuft eine Hyperthermie-Behandlung ab?

Der Ablauf hängt von der Art der Hyperthermie ab. Zu Beginn der Behandlung findet eine interdisziplinäre Besprechung statt. Ärzte und Ärztinnen erarbeiten in Absprache mit den Betroffenen die bestmögliche Therapievariante.

 

Bei der Ganzkörperhyperthermie wird der gesamte Körper in einem Hyperthermiebett erwärmt. So wird die Tumordurchblutung im Bereich zwischen 38 und 39 °C durch Dilatation (Erweiterung) der Tumorgefäße gesteigert. Bessert sich die Blutversorgung des Tumors, wird während der regionalen Chemotherapie auch mehr Zytostatikum an den Ort der Wirkung gebracht. Bei der regionalen Chemotherapie mit milder Hyperthermie wird dieser Effekt der besseren Tumordurchblutung genutzt.

 

Die Patient:innen liegen während der Behandlung in einem Wärmebett und werden überwacht.

 

Bei der Tiefenhyperthermie wird die Tumorregion auf Temperaturen über 43 °C erwärmt. Diese direkte Hitzeschädigung zerstört das Tumorgewebe. 

 

Der Name „Tiefenhyperthermie“ leitet sich davon ab, dass auch tiefer liegende Bereiche und Absiedlungen des Krebsgeschwürs erreicht werden. Die Patient:innen liegen während der Behandlung auf einer Liege mit einem Wasserkissen, da Wasser die Wärme besonders gut leitet. Ein Ringapplikator fährt über den Körper und gibt elektromagnetische Strahlung ab. 



Welche Hyperthermie-Verfahren gibt es am Medias Klinikum?

Am Medias Klinikum wird die Ganzkörperhyperthermie eingesetzt.. 

 

Dabei ist eine Besonderheit die Kombination von Ganzkörperhyperthermie mit regionaler Chemotherapie (RCT). Das Medias Klinikum nutzt den Effekt der besseren Tumordurchblutung gezielt aus: Durch die Gefäßerweiterung erreichen die Chemotherapeutika den Tumor in höherer Konzentration. So wird die Regionale Chemotherapie effektiver. Die Ganzkörperhyperthermie kommt besonders bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen mit Fernmetastasen zum Einsatz.



Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung des Verfahrens auftreten?

In den meisten Fällen treten keine starken Nebenwirkungen auf. Manchmal können jedoch folgende Nebenwirkungen beobachtet werden:

  • Hautrötungen 
  • Wassereinlagerungen im Gewebe
  • Sehr selten: Fettgewebsnekrosen, die normalerweise ohne Folgen abheilen